Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

HbA1

Die Glukose und andere Einfachzucker im Blut lagern sich konzentrationabhängig an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin an. Diese „Verzuckerung“ (Glykierung) ist unumkehrbar, d. h. sie bleibt während der gesamten Restlebensdauer des roten Blutkörperchens bestehen, sodass der prozentuale Anteil der Zuckerhämoglobine(Glykohämoglobine, glykosylierten Hämoglobine, glykierten Hämoglobine) zur Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Diabetes herangezogen werden kann („Blutzuckergedächtnis“). Die Gesamtheit der Zuckerhämoglobine heißt HbA1. Das HbA1c ist eine Untergruppe des HbA1, die zuverlässigere, besser vergleichbare Ergebnisse liefert.

Normalbereich (Blut)

  • HbA1: 5–7 %, Zielwert bei Diabetikern < 8 %
  • HbA1c: 4–6 %, Zielwert bei Diabetikern  < 6,5-7 %(abhängig vom Alter des Patienten und dem Risiko gefährlicher Unterzuckerungen)

Indikation

Langzeitkontrolle der Blutzuckereinstellung bei Diabetes

Ursachen erhöhter Werte

Schlecht eingestellte Blutzuckerstoffwechsellage in den letzten 6–8 Wochen

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