Mittelhand- und Fingerbruch

Mittelhandbruch (Metakarpalfraktur): Bruch eines der fünf Mittelhandknochen, meist durch Sturz auf die Hand oder starken Anprall.

Fingerbruch: Bruch eines der 14 Fingerknochen infolge von Sturz, starkem Anprall oder Stauchung in der Längsachse, Letzteres häufig beim Ballsport.

Zur Behandlung reicht meist eine mehrwöchige Ruhigstellung. Wenn der Bruch verdreht, verschoben oder in Gelenknähe ist, ist eine Operation erforderlich, um Fehlstellungen zu vermeiden.

Leitbeschwerden

  • Druck- und Bewegungsschmerz
  • Meist ausgeprägte Schwellung
  • Starke Bewegungseinschränkung

Wann zum Arzt

Noch am gleichen Tag, wenn nach einem Unfall schmerzhafte Schwellungen an der Hand bestehen.

Die Erkrankung

Im Vergleich zu Brüchen an größeren Knochen haben Mittelhand- und Fingerbrüche die Besonderheit, dass sie öfter schräg oder spiralförmig verlaufen. Die Bruchflächen verschieben sich dadurch besonders häufig gegeneinander oder verkippen sogar.

Das macht der Arzt

Die oben genannten Symptome lenken sofort den Verdacht auf einen möglichen Mittelhand- oder Fingerbruch. Oft lassen sich die Schmerzen verstärken, wenn der Arzt den betroffenen Finger in seiner Längsachse staucht – ein einfacher, aber nicht ganz sicherer Test. Zur Diagnosesicherung sind Röntgenaufnahmen erforderlich. Häufig ist eine konservative Behandlung ausreichend. Der Arzt richtet den Bruch bei Bedarf in lokaler Betäubung ein und stellt ihn anschließend für vier Wochen ruhig. Dazu verwendet er einen Unterarm(kunststoff)gips oder eine individuell angepasste Gipsschiene mit Fingereinschluss. Bei unverschobenen Brüchen kommen oft vorgefertigte Schienen zum Einsatz, z. B. Mittelhandschienen aus Kunststoff oder Fingerschienen aus Aluminium.

Eine leichte Abknickung des Bruchs hat insbesondere in der Mittelhand keine schwerwiegenden Folgen. Problematischer ist eine Verdrehung im Bruchbereich (Drehfehler, Rotationsfehler), die beim Faustschluss häufig zu einem Überkreuzen der Finger führt. Brüche mit Drehfehler werden deshalb meist operativ eingerichtet und mit Schrauben, Platten oder Drähten stabilisiert. Das Gleiche gilt für Brüche mit starker Verschiebung oder in Gelenknähe. Auch Brüche des ersten Mittelhandknochens, der den Daumen trägt, eignen sich aufgrund der großen Beweglichkeit schlecht für eine konservative Behandlung. Im Anschluss an die Operation ist eine Gipsruhigstellung für ein bis drei Wochen erforderlich.