Eierstockkrebs
Leitbeschwerden
- Scheidenblutung nach den Wechseljahren
- Schmerzen im Unterbauch
- Fremdkörpergefühl
- Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, Schmerzen beim Stuhlgang
- Probleme beim Wasserlassen
- Zunahme des Leibesumfangs durch Wassereinlagerung in der Bauchhöhle
18k96|(Aszites) - Verschlechterung des Allgemeinzustands, Gewichtsverlust.
Wann zum Frauenarzt
In den nächsten zwei Tagen, wenn Sie einen schnell wachsenden Unterbauch bemerken
Die Erkrankung
Eierstockkrebs macht etwa 4 % aller Krebserkrankungen der Frau aus. Das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, geht mit der Zahl der Eisprünge im Leben einher. Entsprechend haben kinderlose Frauen ein höheres Risiko, ebenso Frauen, die schon früh geschlechtsreif wurden und erst spät in die Wechseljahre kommen. Auch wenn bereits eine Krebserkrankung an Brust, Gebärmutter oder Darm besteht, ist das Risiko erhöht. Die Vererbung spielt ebenfalls eine Rolle, mehrere den Krebs fördernde Gene sind entdeckt worden. Umgekehrt senken mehrfache Schwangerschaften und die langjährige Einnahme der „Pille“ das Erkrankungsrisiko, da beides die Eierstöcke „ruhig stellt“.
Da der Eierstock aus vielen verschiedenen Geweben besteht, gibt es vergleichbar mit der sehr großen Zahl gutartiger Eierstocktumoren auch eine sehr unübersichtliche Vielzahl feingeweblich unterschiedlicher Eierstockkrebs-Typen. Am häufigsten ist das
Das macht der Arzt
Diagnosesicherung. Zur Feststellung der Größe des Tumors und seiner Beschaffenheit tastet der Arzt von der Scheide und der äußeren Bauchdecke her den Bereich um die Eierstöcke ab. Ebenso gibt eine Austastung des Enddarms Hinweise auf die Ausdehnung des Tumors. Mit dem Vaginalultraschall ist meist eine Vorentscheidung möglich, ob ein vermuteter Eierstocktumor tatsächlich vorliegt. Zudem erkennt der Arzt, ob Metastasen oder vergrößerte Lymphknoten vorhanden sind.
Das CT zeigt die Ausdehnung des Tumors sowie eventuell befallene Lymphknoten und Metastasen. Vom CT-Befund (bei Metastasen unter Umständen auch von einem zusätzlichen Kernspin) hängt ab, wie umfangreich und in welcher Art operiert werden muss. Zusätzliche Untersuchungen wie Blasen- und Darmspiegelung, eventuell auch ein
Eine Blutuntersuchung weist erhöhte
Therapie. Bei unklarer Diagnose sind in einer ersten Operation Biopsien der verdächtigen Region mit feingeweblicher Untersuchung notwendig, meist wird das Gewebe noch während der Operation untersucht (Schnellschnitt). Bei jeder Operation eines Ovarialkarzinoms wird angestrebt, den gesamten Tumor und gegebenenfalls auch alle weiteren Tumorherde zu entfernen. Auch müssen bei entsprechender Tumorausdehnung eventuell Darmabschnitte, der Blinddarm, Teile des Bauchfells sowie (häufig) Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden. Bei ausgedehnten Tumoren ist die Prognose sehr schlecht, sie wird aber ganz wesentlich von der Erstoperation bestimmt. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass vor allem vorbelastete Frauen, die Mutationen in den Brustkrebsgenen BRCA-1 und BRCA-2 tragen, von einer vorbeugenden operativen Entfernung der Eierstöcke profitieren. Der Eingriff verringert dabei nicht nur das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, sondern auch die Gefahr erneut oder überhaupt
Je nach Tumorart und -stadium ist im Anschluss eine Chemotherapie mit
Bestrahlungen sowie auch die beim Brustkrebs häufig wirksame
Folgeprobleme. Patientinnen mit Eierstockkrebs sind durch viele Komplikationen gefährdet, so durch:
- Die Ausschwemmung von Krebszellen in die Bauchhöhle, was einen bösartigen (malignen)
18k96|Aszites (Bauchwassersucht) hervorbringt, der den Krebs rasch im Körper verteilt. Tritt ein maligner Aszites auf, wird er vom Arzt abpunktiert. Darüber hinaus ist ein Einspritzen von Zytostatika in die Bauchhöhle möglich, um die Zellen an einer weiteren Ausbreitung zu hindern. - Einen malignen
17k50|Pleuraerguss , ebenfalls ausgelöst durch Krebszellen. Auch der Pleuraerguss wird vom Arzt abpunktiert, außerdem können die Pleurablätter durch Einspritzung eines Medikaments in den Pleurazwischenraum verklebt werden, sodass der Erguss nicht „nachlaufen“ kann. - Magen-Darm-Beschwerden vielfältigster Art.
- Einengung der Harnleiter durch die Tumormassen im Becken, was zu nierenkolikartigen Schmerzen bis hin zu
21k18|Nierenversagen führen kann. - Die Nebenwirkungen der
27b06|Chemotherapie . - Die künstlich ausgelösten Wechseljahre (die aber durch eine
23h11|Hormonersatztherapie erträglicher gemacht werden können). Dies betrifft nur jüngere Patientinnen. - Krebsrezidive, die in der Regel erneut operiert werden.
Nachsorge. Rezidive rechtzeitig aufzuspüren ist auch das Hauptziel der Nachsorge. Die Kontrolluntersuchungen erfolgen alle 3–6 Monate und umfassen ein umfangreiches Programm aus körperlichen Untersuchungen, bildgebender und Labordiagnostik.
Prognose
Die Prognose ist insgesamt schlecht, hängt aber im konkreten Fall stark vom feingeweblichen Typ und von der Ausdehnung des Tumors zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Ist er auf den Eierstock begrenzt, überleben etwa 70 % der Betroffenen die nächsten fünf Jahre. Gibt es bereits Metastasen, so sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate auf unter 15 %. Seröses Zystadenokarzinom, LMP- und Borderline-Eierstockkrebs haben im Vergleich zu den anderen Eierstockkrebsen eine sehr gute Prognose.
Vorsorge
Da es beim Eierstockkrebs keine Frühsymptome gibt, besteht die einzige vorsorgende Maßnahme in der jährlichen
Komplementärmedizin
Ausführliche Übersicht zu
Weiterführende Informationen
http://www.noggo.de|www.noggo.de – Internetseite der Nord-Ostdeutschen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie e. V., Berlin: Fachinformation und Selbsthilfetipps zu allen Krebsarten der Frau, die Broschüre Eierstockkrebs ist kostenlos bestellbar.http://www.selbsthilfekrebs.de|www.selbsthilfekrebs.de – Internetseite des Onkologischen Patientenseminar Berlin-Brandenburg e. V. (OPS), Universitätsklinikum Charité, Berlin: User finden ausführliche Informationen zu Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs sowie Wissenswertes zu Studien, Selbsthilfe und Sozialleistungen. Zudem stehen den Nutzern der Seite zwei Hotlines (eine für medizinischen Rat, eine für Beratung durch Betroffene) zur Verfügung. Buchtipps, Links und weiterführende Adressen ergänzen das Serviceangebot.http://www.eierstockkrebs-forum.de|www.eierstockkrebs-forum.de – Internetangebot der Nord-Ostdeutschen Gesellschaft für Gynäkologische Onkologie, Berlin: Informationsportal und Forum für Patientinnen und Angehörige.- H. Delbrück: Eierstockkrebs. Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige. Kohlhammer, 2004. Patientenratgeber mit aktuellen Informationen zu Therapiemöglichkeiten und ihren Folgewirkungen.
- J.Sehouli; W. Lichtenegger: Eierstockkrebs: 100 Fragen – 100 Antworten. akademos, 2003. Beantwortet anschaulich und verständlich Fragen, die an Brustkrebs erkrankte Frauen formuliert haben. Auch Themen wie Ernährung und Sexualität finden ihren Platz. Für Patienten und Angehörige.