Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Transferrin und Transferrin-Sättigung

Transferrin ist das Transporteiweiß für Eisen, das über das Blut zu den Geweben gebracht werden soll. Die Bestimmung des Transferrins hilft jedoch bei der Beurteilung des Eisenhaushalts nicht weiter. Besser, aber immer noch störanfällig (und deshalb in Kombination mit anderen Werten eingesetzt), ist die Transferrin-Sättigung. Sie gibt an, wieviel Prozent des Transferrins mit Eisen beladen sind und wird berechnet aus der Eisenkonzentration im Blutserum dividiert durch die Transferrinkonzentration.

Normalbereich (Blut)

Transferrin: 212–360 mg/dl, Transferrin-Sättigung: 16–45 %

Indikation

Verdacht auf Eisenmangel oder Eisenüberladung.

Ursachen erhöhter Transferrin-Sättigung

  • Hämolytische oder megaloblastäre Anämie, Porphyrie
  • Eisenüberladung, z. B. bei Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit), häufigen Bluttransfusionen (> 50 Erythrozytenkonzentrate).

Ursachen erniedrigter Transferrin-Sättigung

Eisenmangel, Blutarmut (Anämie) bei chronischen Entzündungen und Tumoren.

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