Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

MCV (mean corpuscular volume)

Das MCV (mean corpuscular volume) bezeichnet das mittlere Volumen der roten Blutkörperchen. Wie die übrigen Erythrozytenindizes MCV, MCHC und RDW wird es heute bei der Anfertigung eines kleinen (roten) Blutbilds automatisch mit berechnet. Unterschieden werden normal große (normozytäre), zu kleine (mikrozytäre) und zu große (makrozytäre) Erythrozyten.

Normalbereich (Blut)

81–96 µm3 (81–96 fl)

Indikation

Klassifikation und erste Ursacheneingrenzung bei Blutarmut (Anämie)

Ursachen erhöhter Werte

  • Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
  • Alkoholmissbrauch, Leberzirrhose
  • Vermehrung der Retikulozyten (junge rote Blutkörperchen) z.B. bei hämolytischen Anämien oder Behandlung einer Mangelanämie
  • Weitere Erkrankungen von Blut und Knochenmark, z.B. aplastische Anämie, MDS (myelodysplastisches Syndrom). Letzteres bezeichnet eine Gruppe seltener Knochenmarkerkrankungen mit gestörtem Wachstum und gestörter Reifung der Blutzellen, die häufig innerhalb von 1–3 Jahren zum Tode führen.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Eisen-, Kupfer- oder Vitamin-B6-Mangel
  • Anämie der chronischen Erkrankung
  • Thalassämie.

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