Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

LH

Das Hypophysenvorderlappenhormon LH steuert bei Männern und Frauen die Geschlechtshormonproduktion: Bei der Frau regt es die Eizellreifung sowie die Östrogen- und Progesteronproduktion in den Eierstöcken an, beim Mann die Testosteronproduktion in den Hoden.

Normalbereich (Blut)

  • Frauen vor den Wechseljahren: 3–200 U/l je nach Zeitpunkt im Menstruationszyklus
  • Frauen nach den Wechseljahren: > 20 U/l
  • Männer: 2–10 U/l

Indikation

  • Frauen: verzögert oder verfrüht einsetzende Pubertät, Zyklusstörungen, ungewollte Kinderlosigkeit, Verdacht auf vorzeitige Wechseljahre
  • Männer: verzögert oder verfrüht einsetzende Pubertät, unzureichende Ausbildung oder Rückbildung der primären Geschlechtsmerkmale, Unfruchtbarkeit.

Ursachen erhöhter Werte

  • Frauen: Erkrankungen/Funktionsstörung der Eierstöcke (z. B. angeborene Fehlanlage, polyzystische Ovarien), (vorzeitiges) Einsetzen der Wechseljahre
  • Männer: Erkrankungen/Funktionsstörung der Hoden (z. B. angeborene Fehlanlage, erworbene Störung der Spermienproduktion).

Ursachen erniedrigter Werte

  • Erkrankungen, z. B. Tumoren, von Hypothalamus oder Hypophyse
  • Einnahme von Geschlechtshormonen (bei Frauen auch der „Pille“)
  • Magersucht.

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