Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Hämatokrit

Der Hämatokrit bezeichnet den Anteil fester (zellulärer) Blutbestandteile am Gesamtvolumen des Bluts und wird ganz überwiegend von den roten Blutkörperchen bestimmt.

Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin ist der wichtigste Bestandteil der roten Blutkörperchen. Er hat eine zentrale Funktion beim Sauerstofftransport von der Lunge zu den Geweben.

Normalbereich (Blut)

  • Hämatokrit: Frauen 34–44 Vol% (0,34–0,44), Männer 36–48 Vol% (0,36–0,48)
  • Hämoglobin: Frauen 12–15 g/dl, Männer 13,6–17,2 g/dl

Indikation

  • Screening-Untersuchung z. B. vor Operationen, bei Vorsorgeuntersuchungen
  • Diagnose und Verlaufskontrolle bei Blutarmut, Polyglobulie und Störungen des Wasserhaushalts
  • Verlaufsbeurteilung in der Notfallmedizin, in der Transfusionsmedizin und bei der therapeutischen Blutverdünnung (Hämodilution).

Ursachen erhöhter/erniedrigter Werte

Hämatokrit und Hämoglobin verändern sich meist in gleicher Weise wie die roten Blutkörperchen. Auch die Ursachen erhöhter und erniedrigter Werte entsprechen sich im Wesentlichen und werden daher zusammenfassend bei den roten Blutkörperchen dargestellt.

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