Laborwerte von A-Z

Was früher im Hinterzimmer der Arztpraxis und im Keller des Krankenhauses nebenbei von Arzthelferinnen, MTAs  und Stationsschwestern erledigt wurde, ist zu einer hoch automatisierten High-Tech-Branche geworden, in der Großlabore zehntausende Proben verarbeiten. Der medizinisch-technische Fortschritt hat jedoch nicht nur die Arbeitsprozesse rationalisiert, sondern den Ärzten auch viele neue Messwerte beschert, die teilweise aber in ihrer Nutzenbewertung umstritten sind.

 

Blutkörperchen, rote

Die kernlosen, scheibenförmigen roten Blutkörperchen (Erythrozyten) machen ungefähr 99 % der festen, zellulären Blutelemente aus. Sie bestehen zu rund einem Drittel aus dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Damit transportieren die roten Blutkörperchen Sauerstoff aus der Lunge zu den Geweben. Ganz junge rote Blutkörperchen heißen Retikulozyten.

Normalbereich (Blut) 

  • Frauen: 3,5–5,0 Mio. rote Blutkörperchen/l
  • Männer: 4,3–5,9 Mio. rote Blutkörperchen/l

Indikation

Diagnose, Verlaufs- und Therapiekontrolle einer (vermuteten) Blutarmut (Anämie) oder Polyglobulie (Überzahl roter Blutkörperchen)

Ursachen erhöhter Werte

  • Scheinbare Polyglobulie bei starkem Flüssigkeitsmangel (Austrocknung)
  • Sauerstoffmangel, z. B. infolge eines Aufenthalts im Hochgebirge, starken Rauchens, schwerer (länger dauernder) Lungen- oder Herzerkrankungen
  • Nierentumoren, Zystennieren
  • Polyzythämie
  • Doping mit Blut oder Erythropoetin.

Ursachen erniedrigter Werte

  • Alle Formen der Blutarmut
  • Überwässerung.

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